dodis.ch/43740
La Division des Affaires étrangères du Département politique à la Légation de Suisse à Pétrograd
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Wir übergeben heute der Presse folgendes Mitgeteilt:

«Der Bundesrat hat seinerzeit der Sowjetmission in Bern ausdrücklich erklärt, dass er sie und die Sowjetregierung nicht anerkenne und nur de facto mit ihnen im Interesse der Schweizer in Russland und der Russen in der Schweiz verkehre, unter der Bedingung, dass die Sowjetmission sich jeder unmittelbaren oder mittelbaren politischen Agitation enthalte. Der Bundesrat kann sich heute der Erkenntnis nicht verschliessen, dass die in der Schweiz unter dem Einfluss bolschewistischer Agenten planmässig betriebene und immer weiter um sich greifende revolutionäre Propaganda, die die bolschewistische Gewalttat und den bolschewistischen Terror verteidigt und verherrlicht, im Einvernehmen und mit der Unterstützung der russischen Sowjetmission in Bern betrieben wird. Der Bundesrat hat daher beschlossen, jeden Verkehr mit der hiesigen Sowjetmission abzubrechen und diese einzuladen, die Schweiz zu verlassen.»2

Wir haben beschlossen, unsere Gesandtschaft in Petrograd und unsere Konsulate nicht abzuberufen, aber da es möglich ist, dass man Sie von einem Tag auf den ändern einladen wird, Russland zu verlassen, bitten wir Sie, alle nötigen Vorbereitungen zu treffen, insbesondere unverzüglich alle unsere und Ihre politischen Briefe durch Feuer zu zerstören, da wir deren Bestehen nicht wünschen.

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(Copie): JPD, BA, LGS 19d’expédition T no 89.
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A la séance du Conseil fédéral du 10 novembre 1918 il est décidé de notifier à la mission soviétique qu’elle doit quitter la Suisse le 11 novembre. Cf. E 1004 1/269, no 3315. Lors de cette même séance le Conseil fédéral apprend que la social-démocratie menace de déclencher une grève générale ce même 11 novembre. Cf. E 1004 1/269, no 3314.