dodis.ch/47886 Le Chef du Département de l’Economie publique, W. Stämpfli, au Chef du Département politique, M. Pilet-Golaz1

Ihr Schreiben Nr. B.58.34.20 vom 26. Oktober 19442 betreffend die Beziehungen der Internationalen Arbeitsorganisation zur Schweiz haben wir erhalten und wir danken Ihnen dafür. Es war für uns in der Tat sehr wertvoll, den Bericht des Herrn Legationsrat Feer vom 30. September 19443 zu kennen, und wir ersuchen Sie, uns über den weiteren Gang der Dinge auf dem Laufenden zu halten.

Der Bericht bestärkt uns in der wiederholt geäusserten Auffassung (so im Antrag an den Bundesrat wegen der XXVI. Internationalen Arbeitskonferenz, der vom Bundesrat am 14. März 1944 gutgeheissen wurde)4, dass die Schweiz ihre Beitragsleistung an den Völkerbund, dem sie nach wie vor als Mitglied angehört, wieder aufnehmen soll, unter Nachzahlung der bisher zurückgehaltenen Beträge5. Ob die Friedensmacher Genf als Sitz der neuen Staatenorganisation bestimmen, weiss heute noch niemand, und ebenso ist fraglich, ob dies für uns in allen Teilen politisch erwünscht wäre (es wird dies vorab von der Art der Friedensregelung abhängen), - sicher erscheint uns jedenfalls eines: dass unser Land das grösste Interesse hat, wenigstens die a-politischen Organe des künftigen Völkerbundes zu beherbergen. Dazu gehört auch das Internationale Arbeitsamt. Die Chancen, dass dieses Amt wieder nach Genf zurückkehrt, sind nach dem Bericht des Herrn Legationsrat Feer offenbar nicht ungünstig, haben sich doch sehr einflussreiche Männer wie Phelan, Goodrich, Hambro und Hume-Wrong dafür ausgesprochen; dass ausser dem Direktor auch die meisten übrigen leitenden Beamten des Internationalen Arbeitsamtes den dringenden Wunsch haben, wieder nach Genf zu kommen, ist uns und den bisherigen Delegierten bekannt (leider sind die beiden Vizedirektoren, die Herren Stein und Walbroek, die ganz besondere Sympathien für unser Land hatten, kürzlich gestorben). Die Rückkehr des Amtes nach Genf sollte deshalb nicht an den Beitragsleistungen scheitern. Auch nicht an der Schaffung guter Luftverbindungen, weshalb wir Sie ersuchen, auch diese Frage im Benehmen mit dem Eidgenössischen Post- und Eisenbahndepartement weiter zu verfolgen.

1
Lettre: E 2001 (D) 4/70.
2
Cf. E 2001 (D) 4/74.
3
Non reproduit.
4
Cf. la réponse (non reproduite) du 13 décembre 1944 du Chef de la Division des Affaires étrangères du Département politique, P. Bonna.
5
Lors de sa séance du 10 novembre 1944, le Conseil fédéral décide de payer les cotisations arriérées dues par la Suisse à la Société des Nations: Les conjonctures politiques ont contraint la Suisse à suspendre, depuis 1941, le paiement de ces contributions qui s’élèvent donc, pour les années 1941 à 1944, à Fr. 1548838.–. L’évolution de la situation oblige à considérer comme très vraisemblable que les sommes sus-indiquées devront être acquittées à brève échéance [...] . Le crédit nécessaire est donc accordé au DPF. (Cf. PVCF ° 1950, E 1004.1 1/451).